Wunder vor unserer Haustür…

Es war an einem schönen Sonntag im Mai. Ich saß auf meiner Terrasse und genoß die Frühlingssonne. Der Bachlauf von meinem Gartenteich plätscherte leise vor sich hin. Man könnte mal wieder ein Foto machen, aber um diese Tageszeit braucht es ein geeignetes Motiv. Ich starrte gelangweilt vor mich hin, als ich einige Libellen beobachtete.

Das wäre doch einen Versuch Wert, dachte ich mir. Die Tiere setzten sich immer wieder auf ein paar Haselnusszweige die an meinem Teich wachsen und sonnten sich. Jetzt war mein Ehrgeiz geweckt und ich baute meine Canon R6 Mark ii mit dem EF 100mm F2.8 Macro auf mein kleines Berlebach Stativ. Vorsichtig positionierte ich die Kamera vor einem Blatt, in der Hoffnung das sich hier eine Libelle niederlassen wird.
Die Blende habe ich etwas geschlossen damit die Schärfentiefe nicht zu gering ausfällt, allerdings wollte ich genug Unschärfe in das Bild einbringen, da der Teich mit einem Netz abgedeckt ist. Das ist dem Graureiher geschuldet der sich hier schon das ein oder andere mal zum Leid meiner Tochter satt gefressen hat.

Ich wartete geduldig und versuchte mich nicht zu bewegen, immer wieder flogen die Libellen um mich herum, nur nicht auf mein ausgewähltes Blatt.
Es dauerte eine ganze Weile und der Schweiß lief mir langsam über die Stirn. Wer fotografiert auch schon in der Mittagssonne 🙂 .
nach ca. 40min war es soweit, eine Frühe Adonislibelle setzte sich auf mein Blatt, nun hieß es schnell sein ohne sich groß zu bewegen. Es hat geklappt, das Bild war im Kasten.

Mit der Komposition und dem Aufbau war ich zufrieden, nur der Weißabgleich hat mir nicht gefallen. Es sollte abstrakter wirken, so dass ich diesen auf Wolfram gestellt habe. Jetzt war es für mich perfekt und der Beweis, das auch in der Mittagszeit einiges möglich ist.
Liebe Grüße, Thomas