Fotos aus der Gewitterwolke auf dem Dachstein

Eine Story von Sven Kreimendahl
27.09.2024

In dieser Story

Eigentlich wollte ich den Hallstätter See von den Fünffingern auf dem Dachstein aus Fotografieren. Aber der Reihe nach.

Meinen diesjährigen Urlaub habe ich in Österreich im Salzburger Land verbracht und hatte mir etliche Ziele zum Fotografieren gesetzt. Insbesondere wollte ich endlich mein neues NIKKOR Z 20 mm 1:1,8 S ausprobieren und mit diesem den Attersee unter dem Sternenhimmel fotografieren.

Leider hat mir das wüste Wetter durch die Bank weg die meisten Pläne – wie auch diesen – vereitelt, mir dafür jedoch ein paar andere sehr interessante Fotos beschert.

So hatte ich mir an einem Freitag, an dem ich noch um 18.00 Uhr in der Nähe von Mattighofen verabredet war, vorgenommen, zumindest einmal Fotos von einem der Berge aus zu machen.
Da Hallstatt bereits am späten Morgen restlos überfüllt war, bin ich einfach weiter zum Dachstein gefahren. Da ich erst zum zweiten Mal in dieser Gegend war, kannte ich mich nicht so gut aus und ich plane nicht gerne.

Mir war dabei gar nicht bewusst, dass es selbst mit der Seilbahn einige Zeit in Anspruch nähme, einen ca. 2.000 m hohen Berg zu erklimmen – und übrigens mit ca. 40 Euro auch erstaunlich teuer ist. Die Seilbahnen fuhren nur im 15-Minuten-Rhythmus und waren auch stark frequentiert.

Es hat etwas leicht Abenteuerliches mit einer Seilbahn nahezu steil Aufwärts dem Boden beim Schrumpfen zu betrachten. Vor allem pendelt ein solches Gefährt zuweilen ganz kräftig, was eine wohl britische Gruppe junger Damen zur närrischen Belustigung eines kleinen Jungens zum Kreischen brachte.

Auf dem Dachstein angekommen, musste ich trotz des sommerlich schwülen Wetters, welches 2.000 m tiefer vorherrschte, erst einmal feststellen, dass ein T-Shirt nicht die angemessene Bekleidung darstellte. Zum Glück hatte ich eine Jacke dabei.

Nachdem die Bahn den höchsten Punkt erreichte, fielen mir sofort die hellgrauen Steine und ein paar traurige, braun getretene Gletscherreste ins Auge.

Nachdem ich mir diese und den Landfriedenstein südlich des Dachsteins kurz angeschaut hatte und hier und dort ein paar Schnappschüsse gemacht hatte, nahm ich schnurstracks Kurs auf die Aussichtsplattform zum Hallstätter See, da das Wetter immer trüber wurde.

Auf den Weg dorthin hörte ich plötzlich ein Donnergrollen. Die Wolken schienen aber noch einige Kilometer weg zu sein. Dies stellte sich sogleich als Trugschluss heraus.
So schob sich auf einmal eine grollende Gewitterwolke wie ein gefräßiges riesiges Tier an den Rändern des Dachsteins empor und ich war binnen weniger Minuten in einem grollenden, leicht nach Schießpulver riechenden Nebel eingebettet. Allmählich fing es obendrein auch noch an, zu regnen.

Ich machte mich daher eilig auf den Rückweg in die trockene und sichere Station. Da ich die Gefährlichkeit dieser Situation nicht einschätzen konnte. Auf dem Rückweg konnte ich es mir trotz des Grollens nicht verkneifen, das ein oder andere Foto im Gehen zu machen, was zu den sehr spannenden, gar mystischen Bildern führte, die im Mittelpunkt dieser Story stehen.

So hatte das üble Wetter doch noch sein Gutes.

Nachdem ich über eine Stunde in der Station mit einem Eis ausharrte, fuhren die Bahnen wieder und ich machte mich auf den Weg zu meinem Termin.

Leider hatte ich viel zu wenig Zeit für all die tollen Sehenswürdigkeiten, aber ich werde sicher wiederkommen und dann hoffentlich mehr Glück mit dem Wetter haben.

Weitere Bilder

 

Autor:in
Sven Kreimendahl
aus Eifel
Fotografie-Anfänger. Vom Smartphone auf eine Z5.
Fotografie-Anfänger. Vom Smartphone auf eine Z5.

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