Ein Jahr später… ein Jahr besser?

Eine Story von MNL
03.09.2024

In dieser Story

2023 haben meine Freundin und ich in der Lüneburger Heide Urlaub gemacht. Und auf Empfehlung von Freunden, besuchten wir auch das Otterzentrum.

Ich habe damals meine Kamera gepackt (das war noch eine R6ii und das 100-500) und wusste nicht was mich genau erwartet.
Aber ich würde schon herausfinden, wie ich die Tiere dort am besten ablichten kann, mein Optimismus war groß!
Wir folgten der Führung und ich war fasziniert von den Hermelinen, den Iltis, den Ottern und ganz besonders von den Mauswieseln.

Doch es viel mir nicht gerade leicht, ein gutes Foto zu machen. Das Mauswiesel war verflixt flink, sehr klein und auch der Autofokus der Kamera war sich nicht immer sicher, ob er das Mauswiesel, oder nicht doch lieber einen Grashalm fokussieren will 😀

Aber am Ende konnte ich zwar ein paar Bilder einfangen, die mir wirklich gut gefallen haben, aber ich war auch etwas frustriert… viele Bilder waren Ausschuss… sofern ich das Mauswiesel überhaupt einfangen konnte.

Der Urlaub verflog und auch der Rest des Jahres war ruck zuck vorbei. Studieren, fotografieren, Bilder bearbeiten, essen, schlafen und schwups… knapp ein Jahr später und der nächste Urlaub steht vor der Türe.

Eine Woche im nördlichsten Teil Deutschlands, 3 Tage Hamburg und nochmal ein paar Tage auf dem selben Campingplatz wie bereits vor einem Jahr.

Und einen Besuch im Otterzentrum wollten wir uns auch auf keinen Fall entgehen lassen.
Ich war gespannt, ob ich diesmal wieder ein gutes, vielleicht sogar ein besseres Foto hinbekomme.
Immerhin habe ich nun fast ein weiteres Jahr lang viel fotografiert und eine Menge über das Fotografieren von Wildtieren gelernt. Und mein Equipment hat sich grundlegend verändert. Systemwechsel, mehr Reichweite, mehr Megapixel. Aber ist das alles wirklich genug?

Im Otterzentrum angekommen setze ich gleich die erste Lehre des letzten Jahres um: “Tiere mögen es ruhig”.
Das heißt, je weniger Menschen um mich herumstehen, desto eher trauen sich die Mauswiesel aus ihrem Bau auf die Wiese und können mir ein schönes Motiv bieten. Und auch ich selbst muss mich unauffällig verhalten.

Auch weiß ich inzwischen mehr über Licht. Es ist hell, doch das harte Sonnenlicht wird von einer zarten Wolkendecke gedämpft. Zudem ist es noch früh am Morgen und die Sonne steht somit noch nicht zu steil.

Ich setze mich also und werfe mir einen Tarnschal über (natürlich mit der Erlaubnis der Tierpfleger) und nach circa einer halben Stunde taucht auch bereits das erste Mauswiesel auf.

Ich verhalte mich ganz ruhig und nehme die Kamera langsam und leise auf.

Auch das zweite Mauswiesel ist inzwischen aus dem Bau gekommen und gemeinsam flitzen die beiden über ihre Wiese.

Nun setze ich die zweite Lehre des letzten Jahres um: “Plane das Bild”

Bereits während meiner Wartezeit habe ich mir die Wiese genau angeguckt. Wo könnte sich mir ein schönes Bild bieten? Welcher Baumstamm, welcher Stein bietet eine schöne Plattform? Und wo könnte das Mauswiesel überhaupt hin wollen.

Ich weiß, welches Bild ich möchte und habe meinen Fokus schon auf den Stamm meiner Wahl gesetzt. Nun muss ich nur noch warten. Ich beobachte die Mauswiesel und merke mir, welche Stellen sie öfter besuchen. Ein paar davon merke ich mir für weitere Fotos.

Und dann, endlich! Das Mauswiesel taucht genau da auf, wo ich es mir gewünscht habe. Ich führe mein Auge zum Sucher, drücke die AF-On-Taste, meinen Back-Button-Fokus (die dritte Lehre des letzten Jahres: “Back-Button-Fokus und Funktionstasten für spezielle Modi”) und sehe, wie meine Z9 blitzschnell das Auge des Hermelins scharf stellt.

Die Belichtung habe ich bereits vorher eingestellt. Hohe Verschlusszeit, f7.1 für optimale Schärfe und der passende ISO-Wert um das Belichtungsdreieck zu komplettieren.

Nun nur noch das Framing leicht anpassen und schon drücke ich den Auslöser. Die Z9 schießt mit 20 Bildern pro Sekunde und hält das Mauswiesel fest.

Wie ich später in Lightroom merken werde war das Mauswiesel 9 Bilder lang auf diesem kleinen Stamm, eine knappe halbe Sekunde also. Eine Zeit, in der ich vor einem Jahr noch probiert hätte meine Kamera anzuheben und das Motiv zu finden, nur um zu merken, dass es schon längst weg ist.

Im Gegensatz zum letzten Jahr war ich also schnell genug. Bereits der erste Versuch sitzt.

Das Fotofieber hatte mich nun wirklich gepackt und ich verbrachte auch die nächste halbe Stunde damit die beiden Mauswiesel und später das benachbarte Hermelin zu fotografieren. Knapp 2000 Fotos später hatten meine Motive dann aber keine Lust mehr und gingen zurück in ihren Bau.

Am Ende standen mein Zielfoto, das Wissen, dass ich mich wirklich verbessert habe und vor allem eins:

Eine Menge Spaß

Weitere Bilder

 

Autor:in
MNL
Top-Secret :D aus Ismaning
Meine Entwicklung als (Hobby-) Fotograf steht noch ganz am Anfang, aber schon jetzt habe ich mich unsterblich in dieses wundervolle Hobby verliebt!
Planen, shooten, editieren, das Ergebnis mit einem lachenden und ein weinenden Auge betrachten... und jeden Tag ein bisschen mehr lernen :D
Meine Entwicklung als (Hobby-) Fotograf steht noch ganz am Anfang, aber schon jetzt habe ich mich unsterblich in dieses wundervolle Hobby verliebt!
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