Foto-Urlaub an der atemberaubenden Küste der Normandie

Eine Story von Stefan Bussewitz
30.07.2024

In dieser Story

Der Plan:

Es war geplant, lange geplant. Jedes Jahr suchen meine Frau Miriam und ich nach Urlaubszielen, an denen sich unser beider Hobby mit „ausreichender“ Erholung und Spaß verbinden lässt. Dieses Jahr ging es daher an die Steilküste der Normandie rund um Étretat. Warum Étretat? Weil uns Bilder der Küste, vor allem aber der Felsen Falaise d’Amont und Falaise d’Aval massiv beeindruckt hatten. Da wollten wir also hin. Die Suche nach einer schönen aber auch bezahlbaren Ferienwohnung erwies sich doch als schwierig, obwohl wir unseren Urlaub extra vor der Hauptsaison angesetzt hatten. Aber wir wurden fündig! Ein hübsches Ferienhäuschen am Rande der Stadt, mitten im Grünen. Die Küste fußläufig erreichbar, was will man mehr?!

Das Motiv:

Natürlich hatte ich viele Motive im Sinn, vor allem viele Motive, die irgendwie mit auf- oder untergehender Sonne zu tun hatten. Als Hobbyfotograf ist es zeitlich immer schwierig, DAS Zielfoto zu planen, zumindest geht es mir so. Also blieb der Plan, was das Motiv anbetraf, eher vage, wichtig war Sonne, am liebsten am Morgen. Für Frühaufsteher wie mich ist das meine Zeit. Alles ist noch ruhig, die Welt erwacht langsam, die Luft ist klar. Natürlich habe ich mir mit meiner Frau die Landschaft vorher ausgiebig angesehen. Gibt es überhaupt einen passenden Blick in Richtung Osten? Ich wurde fündig: Die Klippen atemberaubend, der Blick frei, laut App geht Anfang Juni die Sonne über dem Wasser auf. Das passt also, jetzt brauchte ich nur noch das richtige Wetter dazu.

Das Wetter:

Wenn ich das Wetter hätte machen können, wäre das Foto längst im Kasten, aber ich mache es halt nicht. Es wurde zu einer Geduldsprobe. An und für sich war das Wetter fast die ganzen 14 Tage gut. Sonne und Wolken wechselten sich ab, zwischendurch regnete es auch mal etwas. Aber es sollte halt zum Sonnenaufgang passen und es passte nicht. Jeden Tag Wetter Apps angesehen – mein Learning: Wetter Apps taugen nur bedingt. Der Blick aus dem Fenster half auch nicht viel. Die Ferienwohnung im Grünen war toll, aber die riesigen Bäume versperrten den Blick, keine Chance, das Wetter vom Fenster aus einzuschätzen. Also habe ich mir jeden Morgen den Wecker auf 04:00 Uhr gestellt. Erste Amtshandlung war den Regenradar checken, der war wenigstens halbwegs verlässlich. Fünf oder sechs Mal schien es eine Chance auf den Sonnenaufgang zu geben. Also Aufstehen, Kaffee trinken und los. Den Fotorucksack hatte ich immer am Vorabend gepackt. Aber es passte nicht, jedes Mal zu viele Wolken. Ab und zu ein Hauch Sonne der sich durch die Wolkendecke kämpfte, aber das war nicht das, was ich mir vorstellte. Immerhin reichte es für etwas Farbe im Himmel und mit einem ND-Filter konnte ich trotzdem ein paar schöne Aufnahmen machen.

Der letzte Tag:

Nach den „Probegängen“ begann es doch mental etwas anstrengend zu werden, sollte es wirklich nicht klappen? Immerhin sind es knapp 1500 km von zu Hause, also „mal eben“ nochmal hinfahren ist nicht drin. Also nochmal den Wecker gestellt, der Regenradar war vielversprechend. Alles geschnappt und los. Am Strand angekommen, wuchs die Hoffnung, ein Lichtsaum war am Horizont zu sehen! Nochmal die Klippe hoch, es ging erstaunlich gut. Das „Training“ der vergangenen Tage hat scheinbar was gebracht. Oben angekommen war ich völlig alleine und nun wusste ich – dass wird passen. Licht am Horizont, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich hatte noch Zeit, Stellung zu beziehen, und alles in Ruhe aufzubauen. Das Stativ hingestellt, meine EOS R7 mit dem alten Sigma 10-20mm drauf. Ich wollte die Weite haben, daher gab es keine Alternative. Damit es ausgewogener wird habe ich noch einen Verlaufsfilter vor das Objektiv gesetzt und mich für eine HDR-Aufnahme entschieden. Und jetzt passte alles, die Sonne tauchte auf, die Wolken waren an der richtigen Stelle. Ich hatte mein Foto, ich war glücklich.

Weitere Bilder

 

Autor:in
Stefan Bussewitz
Technischer Support aus Berlin
Ich bin der klassische Hobbyfotograf, mich interessiert eigentlich ausschließlich die Natur. Das hat mich einen ganz anderen Umgang mit Flora und Fauna gelehrt. Das "reine" Zielfoto, also einen Ort zu besuchen, für ein spezielles Foto, fällt mir schwer, da es zeitlich für ein Hobby oft schwer einzutakten ist und es auch viel drum herum zu entdecken gibt. Aber im Kopf habe ich die Zielfotos alle, es gilt dann die Gelegenheit zu nutzen ;-)
Ich bin der klassische Hobbyfotograf, mich interessiert eigentlich ausschließlich die Natur. Das hat mich einen ganz anderen Umgang mit Flora und Fauna gelehrt. Das "reine" Zielfoto, also einen Ort zu besuchen, für ein spezielles Foto, fällt mir schwer, da es zeitlich für ein Hobby oft schwer einzutakten ist und es auch viel drum herum zu entdecken gibt. Aber im Kopf habe ich die Zielfotos alle, es gilt dann die Gelegenheit zu nutzen ;-)

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