Im Land der tausend Inseln

Eine Story von Paedu
06.09.2024

In dieser Story

Eigentlich bin ich zum fotografieren gekommen, weil ich gerne segle und so an viele schöne Orte komme. Hier waren wir in Kroatien unterwegs, dem Land der tausend Inseln. Diese Inseln sind sehr unterschiedlich. Da gibt es Inseln, die durch starke Winde (Bora) sehr an eine Mondlandschaft erinnern, z.B. die Insel Pag. Dann gibt es sehr grüne Inseln, z.B. Korcula oder Mljet.

Die Kornaten, seit 1980 ein Nationalpark mit um die 150 Inseln, sind speziell, weil der Mensch das Aussehen der Inseln geprägt hat. Dieses Inselarchipel war früher dicht bewaldet und das Holz hatte eine hervorragende Qualität. Die Venezianer holzten dann alles ab um Schiffe für ihre Marine und Handelsflotte zu bauen. Seitdem sind die Inseln karg. Bauern haben später schöne Olivenhaine angepflanzt, doch diese bedecken nur einen kleinen Teil der Inseln. Von Land- oder Viehwirtschauft aus früheren Zeiten zeugen Trockensteinmauern. Diese Kargheit und die schönen langen Trockensteinmauern beiten, zusammen mit dem schönen klaren Wasser der Adria, eine ganz spezielle Atmosphäre. George Bernard Shaw, Irischer Literaturnobelpreiträger, schrieb einst „Am letzten Schöpfungstag wollte Gott sein Werk krönen und so schuf er aus Tränen, Sternen und Atem die Kornaten“.

Wir entschieden uns also, von der Insel Vis her kommend, zu den Kornaten zu segeln. Die Sicht war gut und bereits 20 Seemeilen vor den Kornaten sticht der spezielle Kontrast zwischen den gelblichen Inseln und dem tiefblauen Wasser ins Auge. Einmal in den Kornaten angekommen, wird die Szenerie noch spezieller. Man hat den Eindruck, dass alles intensiver ist. Selbst Motorbootfahrer scheinen den Gashebel etwas zurückzunehmen und weniger schnell durch die Szenerie zu brettern, irgendwie wirkt alles ruhiger hier.

Wir ankern also in der Bucht Kraljacica der Haupinsel Kornat und warten, bis die Hitze etwas abflaut. Auf den höchsten Punkt der Kornaten wollen wir, den Berg Metlina (237 m.ü.M.). Selbstverständlich kommt der Fotorucksack mit. Da ich seit ein paar Tagen Knieschmerzen habe, erweisen sich die rund 200 Höhenmeter als unerwartet mühsam – auch wegen der immer noch anständig hohen Temperaturen. Wir werden aber mit einer umwerfenden Aussicht belohnt. Zur goldenen Stunde kann man gar keine schlechten Fotos schiesssen, mich faziniert aber der Kontrast dieser ursprünglichen Natur zu den technischen Installationen auf der Bergspitze.

Wir bleiben, bis es fast dunkel ist und machen uns dann auf den Rückweg. Gerne wäre ich noch geblieben um die Milchstrasse zu erwischen, getraute mich aber nicht, meinem Knie den Abstieg bei Dunkelheit zuzumuten.

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Autor:in
Paedu
Wissenschaftler aus Schweiz
Gelegenheitsfotograf (und Videofilmer) mit viel zu wenig Zeit, die Bilder sauber nachzubearbeiten.
Gelegenheitsfotograf (und Videofilmer) mit viel zu wenig Zeit, die Bilder sauber nachzubearbeiten.

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