Ist das jetzt mein Zielfoto?

Der Plan:
Ich hatte mal wieder Zeit in Hannover für eine Tour Streetfoto-Shooting. Die Sonne scheint, somit möchte ich diesmal Licht und Schatten als mein Suchmuster nutzen.

Wie immer:
Start am Kröpcke, ggf einen Abstecher zum Bahnhof, dann Richtung Maschsee. Ich wiederhole dies in letzter Zeit immer mal wieder mit unterschiedlichen Suchmustern im Kopf und darauf passend auch mit unterschiedlicher Brennweite. Immer minimale Ausrüstung dabei, immer nur ein Objektiv.

Der Bahnhof:
Heute hat er was, die Sonne steht quer zu den Bahnsteigen: In die eine Richtung hartes Gegenlicht mit pastelligen Farben in den Schatten, in die andere knallig beschienene Kulissen mit satten Farben, auf dem Pflaster des Bahnsteigs harte Schatten. Auf diese Schatten hatte ich es eigentlich abgesehen.

Die Chance:
Plötzlich ergaben Schatten werfende Personen ein Bild mit einer interessanten Story. Schnell den Ausschnitt wählen, abdrücken und sehen wie das mit dem Fokus wird.
Das gewählte Objektiv hat einen schnellen Autofokus, aber mein “Dialog mit der Kamera” zum Verschieben des Fokus-Punktes dauerte länger als der Sekundenbruchteil in dem die Szene frei war von störenden anderen Passanten. So ein Bahnsteig auf dem ICE Transfer stattfindet ist nicht wirklich ein einsamer Ort, da schießt du jetzt oder lässt es bleiben.
Egal, der Walk mit der Suche nach Licht und Schatten geht weiter.

Zurück am Rechner:
Bei der Durchsicht der Bilder kommt üblicherweise Unscharfes weg. Aber dieser Shot faszinierte mich:
– Das Licht ist gut
– Die Story ist stark
– Aber die Schärfe ist im Nirvana.
Trotzdem wird das Auge da hin geleitet wo ich es hin haben wollte. Somit landet das Bild nicht im Müll.

Aber:
Ist das jetzt gut, speziell oder Schrott?
Das entscheiden andere Betrachter (und ich irgendwann in der Zukunft).