Landschaftsfotografie im Hosentaschenformat oder “Muss es immer die Große sein?”

Eine Story von Michael S
30.09.2024

In dieser Story

Jeder Fotograf kennt es:
Man plant einen Urlaub und packt selbstverständlich das gesamte Foto-Equipment ein. In meinem Fall die Sony A7 III, das Sigma 28-70 mm, das 16-35 mm und ein 70-200 mm. Dazu kommen noch das Stativ und die DJI Mini 3 Pro. Schnell ist der Fotorucksack prall gefüllt.

So geschehen auch auf meinem Azoren-Urlaub dieses Jahr.

Vor Kurzem hatte ich mir allerdings eine Ricoh GR III zugelegt.
Geliebt und gehyped bei Streetfotografen, dient sie für mich eher als kompakte Schnappschusskamera die ich immer dabei haben kann, weil sie wirklich in die Hosentasche passt. Außerdem bietet Ricoh, ähnlich wie Fuji, anpassbare Filmsimulationen und Looks, was den Spaß am Fotografieren zusätzlich steigert. So kam es, dass ich auf diesem Urlaub manchmal nur die Ricoh dabeihatte, während die Sony in der Unterkunft blieb. Zugegeben, es war eine Herausforderung, sich auf die (umgerechnet) 28mm-Festbrennweite zu beschränken, gleichzeitig aber eine spannende Challenge.
Die Bilder der Ricoh sind ohnehin eher als persönlich Erinnerungen gedacht, weniger als “professionelle” Bilder die man ewig bearbeitet und großformatig ausdruckt – auch wenn man es durchaus könnte.

Man könnte jetzt argumentieren: “Warum nicht einfach das Smartphone verwenden?” Aber in puncto Bildqualität spielt die Ricoh GR III in einer ganz anderen Liga (immerhin besitzt sie einen APS-C-Sensor mit 24 Megapixeln). Zudem macht es mir einfach mehr Spaß, mit einer richtigen Kamera zu fotografieren – was auch der Hauptgrund für den Kauf war. Tatsächlich hat meine Freundin, leidenschaftliche Smartphone-Filmerin und -Fotografin, im Urlaub oft die GR III in beschlag genommen und ihr iPhone fast links liegen lassen. “Das macht einfach viel mehr Spaß”, hieß es immer wieder.

Ein besonderes Highlight war der nicht ganz so oft fotografierte Wasserfall “Ribeira Grande” auf der Insel Flores, den ich unbedingt festhalten wollte. Dieses Motiv hatte ich mir bereits vor dem Urlaub herausgesucht. Nach einigen Recherchen zu den besten Spots und zwei vergeblichen Versuchen, die richtigen Wetterbedingungen zu erwischen, klappte es beim letzten Versuch schließlich. Der Himmel war zwar bewölkt, doch kurz vor Sonnenuntergang brach die Sonne für ein paar Minuten durch, und ich konnte das Bild mit der Ricoh knipsen.

Natürlich hatte ich auch meinen vollen Fotorucksack dabei und habe ein ähnliches Bild mit der Sony gemacht. Dennoch entschied ich mich, das Foto der GR III zu verwenden und zu bearbeiten – in diesem Fall sogar die RAW-Datei. Es lohnt sich eben manchmal doch, in JPG und RAW zu fotografieren.

Wer weiß, vielleicht schafft es dieses Bild ja sogar als Druck an die Wand in meinem Wohnzimmer und vielleicht werde ich noch doch öfter mal die “echte” Kamera zuhause lassen. Weniger ist eben manchmal mehr (oder zumindest fast gleich viel).

Autor:in
Michael S
Techniker aus Zell am See
Hobbyfotograf aus dem Salzburger Land. Gerne (mit oder ohne Motorrad) auf Reisen und in der Natur unterwegs.
Hobbyfotograf aus dem Salzburger Land. Gerne (mit oder ohne Motorrad) auf Reisen und in der Natur unterwegs.

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