Mergozzo kam unvorbereitet

Eine Story von Klaus Funke
01.07.2024

In dieser Story

Spontaner Urlaub am Lago Maggiore

Bis zu den oberitalienischen Seen ist es von Südbaden quasi nur ein Katzensprung. Also beschließt der Familienrat die Pfingstferien für vier Tage am Lago Maggiore zu nutzen. Unterkunft gebucht und ein paar Tage später bin ich ohne große Vorbereitung in Bella Italia. Das große Fotografen-Besteck reist mit, obwohl ich kaum Recherche zu möglichen Fotospots betrieben habe.
Nach der Ankunft wird das Auto komplett entladen und der Vermieter der Unterkunft nach Empfehlungen für ein Abendessen befragt. Und so kommt es, dass wir Richtung Mergozzo fahren, Stativ und die teureren Objektive in der Ferienwohnung liegen und ich lediglich die Kamera mit meinem manuellen TTArtisan-Pancake (eigentlich für Streetfotografie) bestückt in die Jackentasche stecke.
Nur für alle Fälle. Die Familie quengelt meist, wenn ich “nur schnell” ein Foto machen möchte.

Himmlische Ruhe und tolles Licht

Mergozzo ist recht klein, weshalb der Parkplatz am Ortsrand liegt und man ein paar hundert Meter am Seeufer entlang läuft. Neben dem Parkplatz erhält auf einer gemauerten, in den See ragenden Plattform man einen schönen Blick entlang der Uferlinie auf der Ort. Solche Ausblick weiß auch die Familie zu schätzen und mir bietet sich die Gelegenheit die Kamera aus der Tasche zu ziehen und mein Foto zu machen. Die sich der Nacht zuneigende Sonne sorgt für weiches Licht und der Wind hat sich bereits zur Ruhe gebettet. Tagsüber war es offenbar regnerisch. Das lässt die Kirche hervortreten, weshalb sie sich durch aufsteigenden Dunst im Hintergrund von der Bergkette frei stellt.
Da ich das Objektiv bislang nicht in der Landschafts- oder Reisefotografie eingesetzt habe, wünsche ich mir eines meiner Landschaftsobjektive dabei zu haben. Das TTArtisan habe ich noch nicht lange genug um die Abbildungsleistung in allen Situationen zu kennen. Und in der Streetfotografie ist mir das letzte Quentchen an Schärfe nicht wichtig. Also heißt es mit der vorgegebenen Brennweite auszukommen. Und auch auf die perfekte Spiegelung muss verzichtet werden. Denn Stativ und Graufilter hatte ich vor gut einer Stunde aus dem Auto in die Ferienwohnung getragen.

Es muss nicht immer das teuerste Equipment sein

Das Ergebnis hat mich überzeugt. Ich habe nicht damit gerechnet, dass ein 70 Euro-Objetiv so abliefert. Das Foto hängt mittlerweile gedruckt in 20×30 cm an der Wand und erinnert mich an einen schönen Abend mit meiner Familie in einem idyllischen Ort an einem ruhigen kleinen See.
Nach dem leckeren Abendessen hat es die Familie zum Glück nicht eilig und setzt sich noch ans Seeufer. Zeit für mich, vorzugehen und mir eine Mauer am Ufer zu suchen auf der ich meine Kamera für eine Langzeitbelichtung ablegen kann. Die blaue Stunde geht mittlerweile langsam in die Nacht über und ich möchte schnell noch das Objektiv bei wenig Licht testen.
Auch mit der Leistung bin ich zufrieden. Aber ich würde das Foto gerne nochmal mit einer besser auflösenden Linse aufnehmen und vergleichen. Zum Glück liegen die oberitalienischen Seen quasi nur einen Katzensprung von Südbaden entfernt.

 

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Autor:in
Klaus Funke
Angestellter aus Freiburg
Fotografiere seit meiner Kindheit. Allerdings damals eher unbewusst.
Seit 2006 Einstieg in die gehobenere Digitalfotografie (Spiegelreflex).
Seit 2019 spiegellos mit Sony APS-C und bewusst fotografisch unterwegs.
Fotografiere seit meiner Kindheit. Allerdings damals eher unbewusst.
Seit 2006 Einstieg in die gehobenere Digitalfotografie (Spiegelreflex).
Seit 2019 spiegellos mit Sony APS-C und bewusst fotografisch unterwegs.

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