Naturfotografie am Obersee

Das Foto ist in meinem Sommerurlaub am Königssee 2024 entstanden. Das Wetter war während des 4-tägigen Aufenthalts sehr durchwachsen, trotzdem möchte man ja auch etwas erleben, wenn man knapp 950 km mit dem Auto gefahren ist.

Die Anreise:
Am vorletzten Tag der Reise, bin ich also bereits morgens um 9:00 in das voll elektrifizierte Boot gestiegen, das die Touristen über den Königssee fährt. Der erste Halt auf der Tour war die Echowand, vor welcher der Kapitän des Boots sein Können an einem Horn unter Beweis gestellt hat. Anschließend ging es weiter zur wohl bekanntesten Kirche in Deutschland – St. Bartholomä – eine Wallfahrtskirche aus dem Jahr 1697. Nachdem dort Gäste aus- und eingestiegen sind, begann die letzte Etappe mit dem Boot und ich bin weiter bis zur Haltestelle “Salet” gefahren. Von der Haltestelle aus ist es ein ca. 15-20-minütiger Fußweg bis zum Obersee. Bereits auf dem Boot wurden die Gäste jedoch vorgewarnt “Auf dem Weg zum Obersee müssen Sie ein schweres Hindernis überwinden. Nach etwa 400 m befindet sich auf der linken Seite nämlich die Seealm, bei der man gut einkehren kann.”. Dieses Hindernis bin ich also umgangen und habe mich, als einer von vielen an diesem Tag, auf den Weg zum Obersee gemacht.

Die Location:
Der Obersee entspricht mit einer Fläche von 57 ha und einer maximalen Tiefe von 51 m nur knapp 10 % der Größe des Königssees. Entsprechend übersichtlich ist dort auch die gesamte Umgebung. Wenn man auf dem Wanderweg zum Obersee läuft, kommt man von Westen an den See und hat dort vom Ufer schon den Ausblick auf die Fischunkelalm und den Röthbachfall. Am Ufer findet man außerdem eine Fischerhütte, die bei den Anwesenden ein sehr beliebtes Fotomotiv darstellt.
Als Fotograf entwickelt man mit der Zeit jedoch ein Auge für die vielen Nebenschauplätze, die es an bestimmten Stellen gibt und so habe auch ich mein eigentliches Ziel schnell gefunden. Bemüht man sich links neben der Fischerhütte ein bisschen über Steine und unter Ästen hindurch, kommt man nämlich zu einer kleinen Bucht, von der aus man einen super Blick auf die Fischunkelalm und den Röthbachfall hat.

Das Setup:
Dort angekommen habe ich mein Stativ ausgepackt und die Kamera aufgesetzt. Zunächst hatte ich mein RF24-105 mm F4.0 an der Kamera. Dann dachte ich mir aber “Weitwinklige Landschaftsfotografie kenne ich und habe ich schon ein paar Mal selbst gemacht, also probiere ich mal etwas anderes aus”. Gesagt getan – Ich habe also das Objektiv getauscht und mein RF70-200 F2.8 montiert. Zuerst habe ich mich eher auf die Fischunkelalm als Motiv fokussiert, bis mir dann die Idee kam, auch den Röthbachfall mit ins Bild zu nehmen. Nach ein paar Versuchen und verschiedenen Kompositionen war ich mit meinem finalen Foto dann sehr zufrieden.

Das Motiv:
Die Fischunkelalm ist eine Gaststätte am Obersee mit rustikalem Hüttenambiente und gutbürgerlicher, bayrischer Küche.
Der Röthbachfall ist mit rund 470 Metern Höhe der höchste Wasserfall Deutschlands und sogar einer der höchsten in Europa. Sein Wasser stammt aus dem Steinernen Meer und besteht aus Schmelz- und Regenwasser. An der Röthwand angekommen, fällt es über zwei Hauptstufen nahezu senkrecht nach unten. Dort versickert das Wasser im Almboden und fließt unterirdisch in den Obersee.

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