Sandstein-Lilie

Eine Story von Volker Racho
25.06.2024

In dieser Story

Die Nacht
Spätsommer 2023 – Dresden. Wieder einmal eine ruhelose Nacht, wie so oft in den letzten Wochen. Durch Wälzen und Drehen wurde sich in den Nachtstunden gefühlt mehr bewegt als am Tag zuvor und wenn der Schrittzähler im Bett dabei gewesen wäre, hätte man das 10 000-Schritte-Ziel bereits jetzt vor Augen. Also raus aus den Federn und die kleine Fototasche mit Sony Alpha 6000 und 50mm-Sony-Festbrennweite geschnappt.

Der Morgen
5:30 – Dresden Hauptbahnhof. Die S-Bahn nach Bad Schandau ist leer. Bereits jetzt macht sich die Müdigkeit bemerkbar aber zum Umkehren war es etwas spät. Das Abfahrtsignal ist ertönt und die Türen haben sich bereits geschlossen. Also Augen zu und etwas Kraft tanken auf dem Weg nach Königstein.

Gerade rechtzeitig bin ich aus dem kurzen und leider wenig erholsamen Schlaf erwacht. Auch den Bahnhof Königstein hatte ich für mich allein. Der Fuhrmann wirkte noch etwas verschlafen und nahm mich zumindest auf der Hinfahrt umsonst mit. Am anderen Ufer tat sich bereits der Lilienstein in der Ferne auf. Bedeckter Himmel, etwas Nieselregen und Nebelschwaden empfingen mich und belohnten mich schon auf dem Weg zum Gipfel mit tollen Eindrücken und Bildern. Eine Gänsefamilie begleitete mich ein Stück weit bevor ich für den Aufstieg dann allein antrat.

Der Vormittag
Aufstieg zum Lilienstein. Das rutschige Gestein machte es etwas mühsamer als sonst aber ausgerüstet mit dem richtigen Schuhwerk stellte mich der Weg vor keine größeren Probleme. Die Müdigkeit war verflogen und ich genoss die Stille und die feuchte Luft. Ich war froh über das leichte Kameragepäck, wenn auch mit größerer Ausrüstung eventuell noch spektakulärer Bilder entstanden wären. Aber ich war zufrieden mit dem was ich dabei hatte. Die Bilder waren nur ein Teil des kleinen Abenteuers. Das Alleinsein in dieser sonst so geschäftigen Gegend, die Stille, ein Morgen nur für mich. Auch das gehörte dazu. Und da wollte ich mich nicht über eventuell zu viel Kameraequipment ärgern müssen.

Der Mittag
Abstieg und Heimfahrt. Auf meinem Weg kamen mir bereits kleine Gruppen von Touristen entgegen. Die Sonne hat den Nebel vertrieben und die Temperaturem ansteigen lassen. Etwas verwundert schauten sie mich als einzigen Absteigenden an. Ich grinste sie an und ging meines Weges zur S-Bahn. Ab nach Hause.

Eins stand fest – diese Nacht werde ich gut schlafen können!

 

Weitere Bilder

 

 

Autor:in
Volker Racho
Student/ Berater aus Dresden
Hobby-Fotograf - gern auf Reisen aber auch gern im heimischen Sessel. Aktuell dabei, Canon den Rücken zu kehren und Sony "Hallo" zu sagen.
Hobby-Fotograf - gern auf Reisen aber auch gern im heimischen Sessel. Aktuell dabei, Canon den Rücken zu kehren und Sony "Hallo" zu sagen.

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