Stephans folgenschweres Versehen

Eine Story von Cornelius Groß
26.07.2024

In dieser Story

Es war August 2023 und ich saß zu Hause auf der Couch und browste etwas auf der Zielfoto-Homepage herum. Im Zielfoto-Shop legte ich mir die Magazine “Menschen fotografieren” und “Fotografieren bei Nacht” in den Warenkorb und gab die Bestellung auf. Kurze Zeit später lag ein Paket im Briefkasten und voller Vorfreude öffnete ich es. Anstatt der erwarteten beiden Magazine war aber nur eines der bestellten Magazine darin enthalten sowie das Magazin “Island”. Ich war kurz irritiert und checkte die Bestellung nochmals, ob ich aus Versehen ein falsches Magazin bestellt hatte – nein, hatte ich nicht. Es wurde also versehentlich falsch geliefert.

Meine Irritation wich aber beim Überfliegen des Magazins sofort purer Begeisterung und die Dinge nahmen ihren Lauf. Stephan schickte mir das ursprünglich bestellte Magazin nach, aber ich war vom Island-Magazin fasziniert. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich Island bis dato nicht wirklich als “must see” Reiseziel auf dem Schirm hatte, da ich mich überwiegend auf Fotomotive in der Umgebung konzentriert hatte, zumal ich noch nicht allzulange fotografiere und mich noch in der Lernphase befinde.

Kurzerhand überzeugte ich meine Frau von meinem Plan nach Island zu fliegen, um Polarlichter und Eishöhlen zu sehen und so führte uns unser Urlaub in den Osterferien 2024 nach Island. Die Monate bis dahin nutzte ich intensiv, um mich darauf vorzubereiten. Am Ende hatte ich 3-4 Zielfotos im Kopf, die ich gerne mit nach Hause nehmen würde. Nicht alles hat geklappt wie gewünscht, aber insgesamt sind für mich tolle Bilder entstanden.

Als wir am Flughafen in Reykjavik ankamen, machte uns der nette Herr bei der Autovermietung direkt auf den Polarlichterforecast aufmerksam – die Vorhersage für die nächsten Tage war sehr gut. Nachdem wir am ersten Abend in Reykjavik leider trotzdem keine sehen konnten, fuhren wir am nächsten Tag weiter nach Grundarfjordur. Nachdem wir nachmittags in der Ferienwohnung angekommen waren, uns im örtlichen Supermarkt eingedeckt hatten und Abend gegessen hatten, warteten wir auf die Polarlichter. Wir checkten auf dem Handy die Wettervorhersage sowie den Polarlichterforecast und schauten immer sehnsüchtig aus dem Fenster. Die Polarlichtsichtungen auf Island nahmen im Laufe des Abends zu, aber genau bei uns in der Nähe wurden keine gemeldet und wir konnten auch keine sehen. Eine asiatische Reisegruppe reihte auf dem Parkplatz der Ferienunterkunft ihre Stative mit Kameras auf und warteten ebenfalls. Erstaunlicherweise hatten sie sich aber in die falsche Richtung ausgerichtet und ich konnte die Polarlichter als erster vom Fenster aus sehen.

Nun brach bei uns Hektik raus. “Da sind sie – wow”, sagte ich schnell zu meiner Frau und wir rannten so schnell wie möglich nach draußen, stellten uns zu der Reisegruppe (die ihre Kameras nun auch richtig hinstellten) und machten ein Bild. Auf einem Parkplatz in den Himmel fotografiert – so hatte ich mir mein Zielfoto nicht vorgestellt. Der Vordergrund passte nicht. Nach kurzer Lagebesprechung entschieden wir uns ins Auto zu steigen und zum bekannten Fotospot des Kirkjufellfoss zu fahren. Ich kannte diesen aufgrund meiner Recherchen im Vorfeld. Wir hatten Bedenken, dass die Polarlichter bereits wieder verschwunden sind bis wir dort waren oder dass es von Fotografen nur so überrannt sein würde. So schnell wir konnten fuhren wir also durch Grundarfjordur, parkten das Auto auf dem Parkplatz und rannten zum Spot. Dort angekommen, waren bereits ein paar Fotografen da, aber deutlich weniger, als wir erwartet hätten. Stativ aufgebaut, Kamera drauf, Einstellungen vorgenommen und so viele Fotos wie möglich gemacht. Leider waren viele Bilder nicht verwendbar, weil irgendjemand mit einer Stirnlampe oder Taschenlampe die Szenerie zerstörten.

Ein Bild aber ist etwas geworden! Dass ich eins meiner Zielfotos bereits am zweiten Abend erhalten sollte, hätte ich mir nicht besser ausmalen können. Wir haben zwar an weiteren Tagen noch Polarlichter gesehen, aber nie mehr so beeindruckend, wie an diesem Abend. Es war eisig kalt, aber es hat sich gelohnt! Ich bin mit der Hoffnung nach Island geflogen am Ende mindestens ein Bild zu haben, welches ich mir in groß ausdrucken kann und habe dies bereits am zweiten Abend erhalten. Auch wenn es fotografisch nicht das beste Bild ist, die Polarlichter noch deutlich stärker sein könnten, so ist es doch MEIN Bild und mein Erlebnis.

Nun ist es wieder August – dieses Mal 2024 – und ich schreibe diese Zeilen. Dass ein kleines Versehen solch eine Auswirkung haben kann ist verrückt. Ohne das Zielfoto Magazin Island hätte ich kein Bild mit Polarlichtern über dem Kirkjufell und hätte fotografisch nicht derart viel gelernt. Ich denke gerne daran zurück.

Vielen Dank, lieber Stephan 🙂

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Autor:in
Cornelius Groß
HR Controller aus München
Als Ausgleich zum Alltag im Büro gehe ich gerne raus um schöne Fotos zu machen und die Natur zu genießen
Als Ausgleich zum Alltag im Büro gehe ich gerne raus um schöne Fotos zu machen und die Natur zu genießen

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Diskussionsbeiträge (2)

20.08.2024, 19:20 Uhr
Cornelius Groß
Autor:in der Story
20.08.2024, 19:20 Uhr
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tolle Story, tolle Bilder 👍​

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Vielen Dank 😊 

 

19.08.2024, 19:07 Uhr
Joscha Weller
19.08.2024, 19:07 Uhr

tolle Story, tolle Bilder 👍​

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