Wenn man zwei Leidenschaften kombiniert, ist man dann doppelt so glücklich? -Definitiv!

Die Voiles de Saint-Tropez

Jedes Jahr, wenn der Sommer langsam zu Ende geht, trifft sich in Saint-Tropez die Crème de la Crème des Yachtsports zu einer der bekanntesten Segelregatten der Welt, der „Voiles de Saint-Tropez“. Von über 100 Jahre alten Klassikern der Segelgeschichte über die neuesten und schnellsten Rennyachten bis hin zu modernsten Superyachten ist hier alles vertreten. Jeden Tag starten die Segelschiffe vor der im wahrsten Sinne des Wortes „malerischen Kulisse“ von Saint-Tropez, bevor sie einige Seemeilen aufs Mittelmeer hinaus segeln und schließlich gegen Nachmittag in der Bucht von Saint-Tropez direkt vor dem Stadthafen die Ziellinie überqueren.

Fotografieren? Immer!

Eigentlich wurde ich eingeladen, selbst auf einer der modernen Rennyachten an der Regatta teilzunehmen. Meine Kamera habe ich selbstverständlich immer dabei, trotzdem rechnete ich nicht damit, wirklich zum Fotografieren zu kommen. An zwei Tagen hatte unsere Startgruppe jedoch keine Wettfahrten. Deshalb bin ich mit einigen anderen aus unserer Crew auf unser kleines Begleitmotorboot gestiegen, um Fotos der restlichen Schiffe zu machen und die einzigartige Stimmung des Events vom Wasser aus festzuhalten. So kam ich unerwartet doch noch zum Fotografieren.

Herausforderungen

Beim Fotografieren auf dem Wasser gibt es mehr oder weniger offensichtliche Herausforderungen, wie beispielsweise die richtige Komposition durch den kleinen Sucher der Kamera zu finden, während sich das Motiv und man selbst durchgehend in alle erdenklichen Dimensionen bewegt. Die größte Herausforderung war bei diesem Event jedoch, die spannenden Momente der Regatta so zu erwischen, dass man beim Betrachten des Bildes auf die Action und gleichzeitig ruhige Ästhetik dieses wundervollen Sports achtet und sich nicht durch Störfaktoren im Bild ablenken lässt. Allerdings gab es so viele Zuschauer, Motorboote, Hubschrauber, andere Segelboote, Motoryachten und vieles mehr, dass es sehr schwer war, die Motive schlicht zu halten. Oft half nur Hoffen auf freie Sicht und keine Ablenkungen im Motiv. Wenn das Hoffen nicht half, machte ich eben Close-Up-Fotos der Boote oder der Crews. Bei ein paar wenigen Fotos war es leider dennoch unumgänglich, den Photoshop Reparaturpinsel zu schwingen.
Nach der Regatta endeten die Herausforderungen jedoch nicht. Die Auswahl meines Zielfotos beschäftigte mich mitunter am längsten. Am liebsten hätte ich 20 Fotos hochgeladen.

Was macht die Regatta so Besonders?

Wenn so viele Schiffe an einem Fleck zusammenkommen, hat das wenig von der bekannten Seglerromantik. Abgesehen davon, dass man immer auf eventuelle Kollisionen aufpassen muss, ist es oft unglaublich laut. Man hört durchgehend sehr viel Motorenlärm gemischt mit lauter Musik aus vielen verschiedenen Boxen sowie vielen Stimmen der Lachenden und Jubelnden Zuschauer. Dazu kommen dann auch noch die Geräusche der Hubschrauber. Wenn dann jedoch eine der großen Segelyachten um die Boje fährt und das 1000 Quadratmeter Segel innerhalb weniger Sekunden einpackt, hat man das Gefühl, man würde nur noch die Kommandos des Kapitäns, das staunende Raunen der Zuschauer, das Rauschen des Wassers und das Knarzen und Surren hören, welches ein Boot macht, wenn man hunderte Meter Tauwerk durch die Rollen und Winschen zieht. Für einen kurzen Moment fühlt man sich, als wäre man mit auf dem Boot.
Ich weiß nicht ob es ein Foto gibt welches die Besonderheit dieser Regatta bis in jedes Detail perfekt zeigt, mein Foto schafft das jedenfalls nicht. Ich hoffe jedoch dass es einigen vin euch gefällt und den ein oder anderen dazu bewegt sich mit dem Segelsport zu befassen.