Zufällig Lofoten – Zufällig Polarlichter

Eine Story von Thomas Trinks
05.08.2024

In dieser Story

Der Weg zum Bild

Anfang September’22 befanden wir, meine Frau, unsere Appenzeller-Hündin und ich im Urlaub in Schweden. Wir waren da bereits gut 2 Wochen auf Tour, mit Abstechern in den Fulufjället-Nationalpark, die Flatruet – Schwedens höchstgelegene Passstraße(Schotterpiste) oder der Vildmarksvägen – die Wilderness Road in Schweden, waren Ziele auf unserer Reiseroute.

Nun sollte uns unser Weg mitten durch Lappland in den nördlichsten Nationalpark Schwedens führen. Dabei erreichten wir erstmals in unserem Leben den nordlichen Polarkreis bei Jokkmokk. Irgendwie fühlte sich das schon besonders an als Mitteleuropäer. Der Abisko-Nationalpark war unser erklärtes Ziel. Norwegen oder gar die Lofoten waren nicht Teil unserer Planung.

Wir ließen uns langsam gen Norden treiben, stoppten dort wo es uns gefiel, schließlich hatten wir noch den ganzen September Zeit, um Land und Leuten zu begegnen und die Landschaft zu genießen.
Nach hunderten Kilometern durch Lapplands Wälder, mit Zwischenstopps an entlegenen Seen, kamen wir unserem Ziel langsam aber sicher näher. Hier gab es schon einmal einen gaaanz dezenten Hinweis auf das Himmelsspektakel, mit dem Auge nicht sichtbar. Es ging weiter. Die Landschaft wurde karger, die Wälder kleiner, die Berge kahler und so erreichten wir den Nationalpark Abisko.

Wir waren überwältigt von der Natur, welche uns hier bei herrlichstem Sommerwetter begrüßte. Hier, wo die meiste Zeit des Jahres Temperaturen jenseits meiner Wohlfühlzone oder gar Schnee, viel Schnee vorherrschen, hier begrüßte uns ein toller Spätsommertag mit sehr angenehmen Temperaturen.

Auf ging es zur Wanderung in den Abisko-Nationalpark. Hier kann man Tage verbringen, man könnte auch mit Zelt an dafür vorgesehenen Plätzen übernachten. Darauf haben wir allerdings verzichtet. Der Nationalpark ist aber wunderschön. Auf dem Weg zum Zielfoto wird sich sicherlich auch ein Bild hier verirren.

Weiter geht’s, hmm, nur wohin?

Da es Petrus gut mit uns meinte, das Wetter wie bereits erwähnt traumhaft und unsere Laune super, entsprang die Idee, lass uns mal rüber nach Norwegen fahren und einfach schauen, was uns Schönes begegnet.

Gesagt, getan – so fuhren wir mit unserem Camper über die offene Grenze gen Norwegen. Nach kurzer Zeit schon veränderte sich wieder die Landschaft, die Berge wurden spitzer und höher und unsere Neugier größer.

Wir gelangten an eine größere Kreuzung und mussten uns entscheiden, ob es links oder rechts rum weitergehen soll. Auf dem Wegweiser stand Lofotes 189 nach rechts. Wir schlugen diese Richtung hier an der Stelle deshalb ein, da es linksherum nach Narvik ging und auf Stadt hatten wir keine Lust. Also ließen wir uns treiben, es war Wochenende spätnachmittags und kaum Verkehr auf der Straße. Wir umfuhren einen wunderschönen Fjörd, durchfuhren kleine Ortschaften, die Leute saßen draußen in einem kleinen Café, andere flanierten entlang der Uferpromenade, einfach schön. Und die Landschaft sowieso.

Plötzlich ein neuer Wegweiser Lofotes 135. Hier begriff ich was mit Lofotes gemeint war, die Lofoten, man wie schwer von Begriff kann man gelegentlich sein. Meine Frau sagte wie eigentlich meistens während der Fahrt nichts und genoss nur die Natur.

„Was hältst du von einem Trip auf die Lofoten?“, war meine Frage an sie. Sie schaute ungläubig zu mir rüber, so wie du verar… mich doch hier. Nö bitterer Ernst. „ Na wenn wir jetzt schon soweit gefahren sind, da kommst auf die paar Kilometer auch nicht mehr an“, war dann ihre Antwort. Na ja, Freude drückt halt jeder anders aus… So landeten wir dann am Abend auf dem CP Lofoten Bobilcamping As und checkten für 2 Nächte ein, Das Wetter war ja so gut.

Ja, das Wetter war an diesem Tag der pure Glücksfall und Volltreffer in Einem. Sonne, wolkenlos, fast windstill und das schönste, die Polarlicht App schlug Alarm und sagte für die kommende Nacht Polarlicht voraus an. Ich bin wie Rumpelstilzchen um den Camper gehüpft, eine Woche vorher 60 geworden. Na manchmal knallt es eben doch noch durch…
Aufgrund der Kürze der Zeit, war es praktisch unmöglich ein Location Scouting zu machen. Die Location war direkt auf dem CP neben dem Camper mit Blick auf die vor uns liegende Inselgruppe.

Eine Nacht, eine Chance

Das Spektakel begann gegen 22:45 und endete dann für mich glücklich wie ein Kind zum Schulanfang, kurz nach 1:00. Da legte ich mich ins Bett, aber an Schlaf war nicht zu denken. Meine ersten richtigen und intensiven Polarlichter selbst fotografiert, 12 Stunden vorher war ich noch total ahnungslos.

Die beiden restlichen Tage haben wir bis auf Schneefall, die komplette Wettermaschinerie erlebt. Kaum noch Sonne, viele Wolken, Wind. Bis hin zu Nebel am Morgen, Starkregen am Mittag und Sturm abends. Das volle Programm.

Fazit

Manchmal hat man Glück und manchmal, ganz oft haben es die Anderen;)
Wir sagen aber DANKE, danke für den Moment, Danke für diese eine Nacht und Danke für dieses Erlebnis. Dieser ungeplante Abstecher hat sich mehr als gelohnt.

Herzlichen Dank denen, die bis hier durchgehalten haben.

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Autor:in
Thomas Trinks
Selbständiger Handwerker aus Thüringen
Ich hätte gerne mehr Zeit zum Fotografieren, aber noch fordert mein Beruf viel Zeit und Energie. Angefangen habe ich mit einer Nikon 3100, über die 5500 und einen Ausrutscher zur A7, bin ich seit 5 Jahren mit der Z 6 unterwegs und noch happy.
Ich hätte gerne mehr Zeit zum Fotografieren, aber noch fordert mein Beruf viel Zeit und Energie. Angefangen habe ich mit einer Nikon 3100, über die 5500 und einen Ausrutscher zur A7, bin ich seit 5 Jahren mit der Z 6 unterwegs und noch happy.

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