Zwischen Gewitter und Sternen: Fotoglück auf Bergtour

Eine Story von Velove
28.08.2024

In dieser Story

Das schwierigste an Bergtouren finde ich immer das Auswählen der Fotoausrüstung. Einerseits zählt jedes Gramm und da ich nicht alleine unterwegs bin, ist das Fotografieren auch nicht der Hauptzweck des Ausfluges. Anderersets möchte ich trotzdem des Tele, lichtstarkes Nachtobjektiv, Stativ, Filter und vieles mehr mitnehmen. Man weiss in den Bergen schliesslich nie im Voraus, ob man nun spannende Wildtiere oder einen klaren Nachthimmel antrifft.

Auf dieser Bergtour passierte am Nachmittag ein schneller Wetterumschwung und angesichts der rabenschwarzen Gewitterwolken war der steile Abstieg von einem rund 2800m hohen Pass im Engadin nicht die beste Idee. Bald war eine nicht allzu exponierte Fläche gefunden, auf dem sich das kleine Zelt aufstellen liess, auch wenn die Schräglage schon beachtlich war und das Zelt auch nicht vollständig zwischen die Felsen passte. In Eile wurde das Zelt aufgestellt, doch wie so oft, wenn man vorbereitet ist, blieb das Gewitter auf der anderen Talseite und es regnete nur ein paar Tropfen. Doch der erhoffte schöne Sonnenuntergang mit Blendenstern und Wasserpfütze im Vordergrund fiel ins Wasser.

Bevor ich es mir im Schlafsack gemütlich machen konnte, schaute ich noch mit wenig Hoffnung in PhotoPills die Lage der Milchstrasse an. Der Wetterbericht versprach eine durchgehend bewölkte Nacht und so ärgerte ich mich, dass ausgerechnet heute Nacht um 3 Uhr die Milchstrasse passend stehen würde und der Mond zu diesem Zeit auch schon längst untergegangen ist. Trotzdem stellte ich den Wecker.

Um 3 Uhr schaute ich aus dem nassen Zelt und hoffte fast, dass keine Sterne sichtbar waren und ich beruhigt weiter im warmen Schlafsack schlafen kann. Doch zur grossen Überraschung war es fast klar und ich zog alles was ich dabei hatte an und kroch aus dem Zelt nach draussen in die Kälte.

Nun musste meine Freundin noch hinhalten und im Zelt mit der Taschenlampe den Vordergrund ausleuchten. Ich ärgerte mich nun, habe ich lediglich das leichteste und kleinste Billig-Ministativ mitgenommen, windete es doch die ganze Zeit ganz ordentlich. Ich versuchte mit Steinen zu beschweren und am Boden zwischen den Felsen eine windgeschützte Perspektive zu finden. Als mir zu kalt wurde ging ich zurück ins Zelt, ohne Hoffnung auf grossartige Ergebnisse.

Am nächsten Tag war ich erstaunt, wie gut die Milchstrasse auf den Fotos sichtbar war. Ich bin zwar nie ganz zufrieden und mir fallen noch zahlreiche Verbesserungsmöglichkeiten ein, aber so eine Bergtour mit der Freundin ist eben auch keine reine Fototour, für die ich die ganze Nacht Fotos schiessen kann und das schwer Equipment dabei habe.

Autor:in
Velove
Student aus Bern
Hobbyfotograf, Velofahrer, Berg- und Naturbegeisterter
Hobbyfotograf, Velofahrer, Berg- und Naturbegeisterter

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