In meiner Kameratasche ist schon ein Canon EF 100mm Macro, welches mich schon Jahre begleitet. Aber was mich am Laowa so interessiert hat ist die 2 zu 1 Vergrößerung. Also noch näher an Objekte zu kommen reizte mich. Zudem kommt, dass es ein RF-Mount besitzt und ich es nativ an meine Canon R5 anschließen kann.
Eine Umstellung war, dass es sich um ein manuelles Objektiv handelt. Man stellt die Blende manuell am Objektiv ein und fokussiert manuell. Nicht vergessen in den Kamera Einstellungen "Auslösen ohne Objektiv" zu aktivieren, sonst gibt es kein Bild ;)
Es besteht komplett aus Metall, dadurch fühlt es sich immer kalt an, aber auch hochwertig. Ca. 70% des Objektivs besteht aus dem Fokusring. Der Blendenring dagegen ist schmal, hat einen leichtgängigen, kaum wahrnehmbaren Klick und sitzt für meinen Geschmack etwas zu nah am Mount.

Die Bilder sind hingegen super scharf, haben eine leichte Vignettierung bei Blende 2.8 und nur sehr geringe chromatische Aberrationen. Dass man eh eine etwas größere Blende bei Nahaufnahmen wählen sollte ist klar, u.a. auch weil bei eine 2:1 Vergrößerung die Schärfenebene extrem klein ist. Die Naheinstellgrenze liegt bei 21cm.

Ich habe mir zuerst das Tamron 24-70mm f2.8 geholt, da es viele positive Kritiken im Netz gab. Jedoch konnte ich diese nicht bestätigen. Daher wurde es dann doch das Canon RF und ich muss sagen, man merkt den Unterschied. Die Schärfe war um einiges besser. Ja es ist ein RF Objektiv, daher ist es auch extrem leise und der Autofokus sehr schnell. Ganz zu schweigen der Bildstabi. Im Vergleich zum Tamron (mein Tamron, ich kann nicht von allen sprechen, da ich evtl. auch ein "Montagsmodell" bekommen habe) alles um eine Klasse besser. Und mir ist auch bewusst, dass das Tamron für den EF-Mount konzipiert ist...
In Summe jedoch bin ich sehr zufrieden mit dem Canon.

Nach dem Umstieg auf die Canon R5 (vorher Canon 5D Mark III) war das 70-200mm f2.8 das erste RF-Objektiv, was ich mir zulegte. Ich muss auch sagen, dass ich zuvor keine Telezooms besessen habe, alleine die noch größere Brennweite in Kombination mit Blende 2.8 war wie eine neue Welt für mich. Im Vergleich zu den EF-Objektiven war nicht nur der Autofokus extrem schnell, sondern auch sehr leise. Kein "Rattern" oder "Stottern" der USM Motoren wie bei manchen EF-Objektiven.

Nach etwas mehr als 8 Jahren habe ich den Wechsel in die Spiegellose Kamerawelt gewagt und bin bei der 5er Reihe von Canon geblieben (hatte eine 5D Mark III). Als fast "Earlier Adopter" habe ich die R5 ein halbes Jahr nach offiziellem Erscheinen gekauft. Klar, der technologische Fortschritt war nicht von der Hand zu weisen, aber vieles ist Canon-typisch geblieben. Die ganzen Features brauche ich hier nicht aufzuzählen, es sind eine Menge.
Die Menüführung ist klar und strukturiert und es gibt viele Möglichkeiten Buttons frei zu konfigurieren. Unnötig aus meiner Sicht ist das Umschalten zw. PAL und NTSC um im Video Modus 24/50 bzw. 30/60 fps auswählen zu können. Da sollte dem Kunden, unabhängig der Einstellung (Videosystem), alle möglichen Optionen zur Verfügung stehen.
Das hochgehypte Überhitzungsproblem trat Anfangs so gut wie gar nicht auf. Durch etliche Softwareupdates hat Canon dieses Phänomen deutlich reduzieren können.
Gelegentlich traten und treten noch Probleme auf, die aus meiner Erfahrung unabhängig vom Objektiv zu sein scheint. Ich lasse die Canon fast immer im Standby, wenn ich eine Tour mache. Ich würde schätzen, dass aus 1 von ca. 1000 Starts aus dem Standby die Kamera relativ lange braucht, bis sie reagiert. In noch selteneren Fällen reagiert sie gar nicht mehr, so dass ich sie aus und wieder einschalten muss (oder Akku raus/rein).
Bild und Video sind einfach Klasse. Die Dateigrößen der Bilder (RAW - ca. 45MB) sind gut, je nach Videoeinstellung können aber auch schnell einige GB für wenige Minuten Video verbraucht werden.
Für mich ist die R5 die perfekte hybride Kamera, die auch mal einen raueren Umgang verzeihen kann.