Ich habe das Obejtkiv seit 11/2019 zusammen mit einer Z6 erworben.
Seit dem konnte ich keine nennenswerten Schwächen feststellen.
Trotzdem nutze ich es nur selten. Warum?
Zu groß und zu schwer....meisten fotografiere ich meine Kinder und da habe ich fast immer das Z 35 1.8 drauf.
Dieses ist deutlich kleiner und leichter und die offenere Blende ist für mich in puncto mehr Licht/Unschärfe vorteilhafter.
Warum habe ich es trotzdem behalten?
Nun ja....an einer Z6 hat es bei allen Brennweiten keine sichtbaren Nachteile in puncto Schärfe.
Immer wenn ich die flexibele Bennweite brauche oder keine maximale Unschärfe will nutze ich es.
Das betrifft in erster Linie Filmen, Urlaubstouren oder Anlässe wo ich nur ein Objektiv mitnehmen will.
Ich habe eigentlich nur 2 kleinere Kritikpunkte.
1. leichte Lensflares bei direkter Sonne (beim mir ausschließlich bei Sonne nahe Horizont)
2. Ich nutze den Einstellungsring nur beim Filmen für die Belichtungskorrektur und da ist er deutlich zu senibel und kann an der Z6 auch nicht variiert werden.
Ansonsten wie gesagt Schärfe top, Kontrastabfall im Gegenlich auch gut, Af ebenfalls (hier ist die Kamera der limitierende Faktor), es ist sauber verarbeitet, für den der es braucht gibt es einen Fn-Knopf und einen Einstellungsring.
Würde ich es wieder kaufen.....kommt auf den Geldbeutel an....ich habe es noch im Angebot für 1850€ bekommen bei den aktuellen Preisen würde ich echt überlegen...einzige native Alternative ist das alte Tamron und das kann nirgends mithalten ist aber nicht schlecht...vermutlich würde ich das neuere Tamron (G2) für E-mount und einen Adapter kaufen da liegt man Preislich ähnlich des Tamrons für Z (auch wenn da Nikon draufsteht es ist optisch das alte...)

Eigentlich wollte ich 11/2019 meine "alte" Sony A77M2 durch eine Sony A7M3 ersetzen.
Also stand ich beim Händler meiner Wahl in der entsprechenden Abteilung und wartete auf den Verkäufer.
Um die Zeit zu überbrücken nahm ich die angepeilte Kamera in die Hand und wusste sofort: Nein die wird es nicht.
1. Ich bin mit 1,96m relativ groß und dementsprechend auch meine Hände. Wenn ich den Griff normal umfasse, stoßen meine Knöchel am Objektiv an.
2. Die Haptik ist meins Erachtens nach deutlich Verbesserungswürdig. Sowohl Plastik also Gummierung fühlen sich nicht wertig an.
Also Nochmal alles über den Haufen geworfen.
Die technischen Daten der damals aktuellen Kameras kannte ich. Sony war für mich technisch das Beste, schied allerdings wegen den genannten Problemen aus. Die Canon R kam aufgrund des (damals) schlechten Autofokus und der (meiner Meinung nach) billigen Haptik auch nicht in Frage. Die LUMIX S1: "was für ein Klopper!", selbst mir zu groß (heute 8/2023 wäre die S5M2 eine echte Alternative auch wegen L-Mount-Alliance).
Und dann noch Nikon. Ich bin schwer zu begeistern, aber "wow"! Was für eine Haptik und Ergonomie. Autofokus nicht der beste aber ok, aber xqd-Karte und nur eine. Dafür das Display! Kristallklar. Kein Vergleich mit den Konkurrenten oder meiner vorherigen Sony. Dafür war bei der die Displayaufhängung super! (Solltet ihr Mal googeln Sony A77M2, bis zur Sony A7R5 das Beste was ich kannte)
Nach vielen hin und her Überlegen, wagte ich dann den Systemwechsel zu Nikon, ärgerte mich über den hohen Preis der xqd-Karten kaufte die Z6 (der deutliche Aufpreis zur Z7 lohnte mir die mehr Megapixel nicht).
Mein Fazit nach 3,5 Jahren.
Das negative zu erst:
Autofokus! Im Af-S mit mittleren Feld keine großen Probleme (aber wieso da schon?! Es kann passieren, dass wenn man zB eine Blume freigestellt fotografieren möchte die das Feld scheinbar fast ganz ausfüllt, das dann der Autofokus der noch auf dem Hintergrund liegt dort auch etwas findet und auch dort bleibt.)
Dann weiter, ich fotografiere hauptsächlich Menschen im Af-C mit Gesichts-/Augenerkennung.
Es passiert nicht selten, dass die Kamera Aufgrund der hohen Unschärfe im Bild das Gesicht nicht erkennt und irgendwo im Hintergrund scharf stellt. Obwohl das Motiv gefühlt 80% des Bildes einnimmt. Auch ein erneutes Antippen der Af hilft hier nicht. Erst ein manuelles eingreifen am Objektiv um in den Vordergrund zu fokussieren schafft Abhilfe. Nebenbei ich bin kein Freund des elektronisch abgenommenen Fokus am Objektiv bei den neuen Z-Linsen.
Als zweiten Kritikpunkt habe ich den Weißabgleich und Farbwiedergabe, möglicherweise bin ich zu blöd das gut genug einzustellen aber bei meiner Sony gab es nur AWB und Blitz, kein manuelles korrigieren nötig. Bei Nikon hat selbst der AWB noch zusätzliche Unterfunktion und eine Farbkorrektur (die ich schon verschoben habe und trotzdem je nach Situation nicht zufrieden bin). Naja, ich fotografiere RAW und Lightroom passt die Farben im Preset an und den Weißabgleich muss ich dann halt nach korrigieren. Dafür kann Lightroom aus den RAWs mehr machen als aus den meiner alten Sony. Die Gradationskuve war da quasi tabu. Bei Nikon entsteht eine richtige Brillianz in den Bildern.
Weiter mit den positiven Sachen.
Die Haptik, Ergonomie und Verarbeitung bleibt (fast) sehr gut. Die Kamera liegt immer sicher in der Hand. Die Gummierung löst sich nicht auf (anders meine Sony) und das Display hat keinerlei Beanstandungen (mit Schutzfolie) obwohl es nicht wegklappen lässt (das ging bei Sony und da hat sich schon die oberste Schicht abgelöst).
Warum aber nur "fast"?
Der Joystick, es gibt einen, ich nutze ihn nicht...zum einen ist der Richtungs-Druckpunkt schlecht und dann ist er auch nicht richtig griffig. Allerdings brauche ich ihn kaum noch. Ich komme von APS-C mit max f1.8 und da waren die Kreuzsensoren mit Kameraverschwenken ausreichend. Bei Vollformat mit f1.8 ist das schwierig. Da ist die Augenerkrankungen mit Af-C sinnvoller. In der Landschaftsfotografie nutze ich dann entweder das Steuerkreuz oder den Touchscreen.
Der Sucher ist für mich ausreichend gut. Als Brillenträger habe ich für mich noch nirgends ein 100% funktionierendes Konzept gesehen oder bei der Benutzung gefunden
Als nächsten Punkt der Karten-Slot.
...nun ja...vermisse ich den zweiten...ja... hätte ich ihn je gebraucht....nein....mir ist noch nie eine Karte kaputt gegangen. Nach einem Update ist er auch cf-express fähig. Klar sind die Karten teurer aber wenn man mal mit mehreren 1000 Fotos nach Hause kommt oder auf einer Hochzeit mal schnell ein Backup machen möchte ist der Unterschied zu SD. Auch wirken sie nicht so zerbrechlich, aber wie gesagt mir ist noch nie irgendeine Karte kaputt gegangen.
Weiterhin ist mir die Akkulaufzeit positiv aufgefallen, kein Vergleich zu Sony....ich komme mit 2 Akkus über einen ganzen Hochzeitstag und 2500 Fotos. Bei Sony locker das doppelte.
Die Bildqualität ist mir weder positiv noch negativ aufgefallen.... Rauschen OK, Details auch....manchmal hätte ich schon ein par Megapixel mehr aber dann hat man ja ständig größere Dateien.... vielleicht 30MP...naja in 95% reicht es.
Wie bei meiner Sony ist der Sensor der Nikon für die Bildstabilisierung beweglich gelagert. Das zahlt sich gerade bei kürzeren Brennweiten positiv aus (länger ist VR im Objektiv sinnvoller).
Video ist für mich ausreichend und gut, 4k30p reicht mir. Auch ist das Bild gut stabilisiert.
Allerdings fällt dabei 1GB/min an...
Noch ein paar Nebensächlichkeiten:
Ich habe die Zeitrafferfunktion mit gleichzeitiger Videoerstellung schätzen gelernt.
Mal eben ein wieder zum Teilen erstellt ohne Nachbearbeitung.
Die Kamera hat auch eine Automatisierung zum Erstellen von Fotos mit Fokusverlagerung. (Kein einfaches Bracketing). Allerdings nicht sonderlich gut implementiert. Man kann zwar eine Schrittweite einstellen aber hat keine Ahnung für was die Zahl steht auch ein automatisches zusammen Rechnen gibt es nicht. (Bei Canon kann man zB für Macros einen Start- und Zielpunkt definieren und die Kamera errechnet ein fertiges JPEG, allerdings sind die Kameras auch neuer).
Ein par Software-Features zum spielen fehlen mir die es bei anderen Herstellern seit Jahren gibt.
Live-Composing
Vorspeichern von Fotos bei angedrücktem Auslöser zum Abpassen des richtigen Momentes
HighResShot durch Sensorverschiebung

Fazit war es richtig?
Zum damaligen Zeitpunkt ja!
Heute würde ich die Sony A7M4 und die Panasonic S5M2 als echte Alternative ansehen, nicht nur wegen der Kamera an sich.
Deutlich wichtiger finde ich den Objektivpark.
Sowohl Sonys eigene als auch die verfügbaren Drittanbieter Objektive und auf der anderen Seite die L-Mount-Alliance stellen eine große Auswahl in allen Preis- und Qualitätsklassen dar. Mit Nikon ist deutlich eingeschränkter unterwegs. Trotzdem finde ich die Nikon eigenen 1.8er Z Objektive eine gelunge Mischung aus Preis, Leistung und Größe/Gewicht.