Wieviel Pixel braucht eine Kamera wirklich?

Im Juni 2024 wird die Nikon Z6 III Kamera vorgestellt. Mit 24 MP. Sofort bricht die Diskussion aus, ob das noch zeitgemäß ist. Wichtiger ist aber doch die Frage: Wieviele Pixel braucht man denn eigentlich wirklich?

Für hochwertigen Druck braucht man eine Kamera mit vielen MP!

Diese Aussage kommt immer als erstes. Stimmt aber nur, wenn man hochwertig UND groß drucken möchte. Wie groß? Das kann man ausrechnen. Hier ein paar Beispiele bezogen auf 300 DPI, eine Druckdichte, die allgemein als “man sieht keine Pixel mehr” eingestuft wird. Unser ZIELFOTO-Magazin drucken wir übrigens mit 400 DPI.

Zur Erinnerung: 24 MP sind 6000 x 4000 Pixel, also nicht mehr groß genug für DIN A3 bei 300 DPI! Wenn du also davon träumst, dass dein Foto mal als Doppelseite im ZIELFOTO-Magazin landet: Ungern!

FormatAbmessungenPixel
DIN A421 x 29,7 cm2480 x 3507
DIN A342 x 29,7 cm3507 x 4960
DIN A242 x 59,44960 x 7015
DIN A184,1 x 59,47015 x 9933
Pixel und Auflösungen für den Druck

(Nicht nur) Tierfotografen müssen Croppen können!

Tierfotografen kommen häufig nicht nah genug an ihre Motive heran, um formatfüllend fotografieren zu können. Es ist also nötig, die Fotos zuzuschneiden und entsprechend sind sie besonders dankbar für viele Pixel.

Persönlich arbeite ich mit der Nikon Z8 Kamera und mit ihren 45 MP verleitet sie ein wenig dazu, nachlässig zu arbeiten. Der Bildausschnitt muss nur ungefähr stimmen. Ein Objektivwechsel kann häufig entfallen, da ich einfach später zuschneide. Entstehen so meine besten Fotos? Nein! Macht es mir das Leben einfacher? Ja!

Viele Megapixel verlangen einen schnellen Computer

Der große Nachteil von hochauflösenden Fotos ist ganz klar: Sie brauchen viel mehr Speicher und vor allem mehr Rechenleistung in der Bearbeitung. Wer das Gefühlt hat Photoshop und Lightroom wären schneller als nötig, der möge bitte die Hand heben! Niemand? Dachte ich mir…

Kann ich MP nicht einfach per AI reinrechnen?

Es ist erstaunlich, wie gut die Möglichkeiten von Topaz und Co. geworden sind. Aber letztlich ist es nur ein gutes Schärfen der Fotos. Und ein weiterer, langsamer Arbeitsschritt. Details die nicht im Foto sind können auch nicht hereingerechnet werden. Auch wenn die KI z. B. in der Lage sein kann, unleserliche Texte lesbar zu rechnen.

Fazit: Wieviele Megapixel sollte eine Kamera haben?

Die Antwort ist sehr eindeutig: Das hängt davon ab! Ausgerechnet Nikon hat es eigentlich vorbildlich gelöst. Mit den Z6 und Z7 Kameras hat sie den Fotografen die Wahl gelassen. Die Kameras haben mehr oder minder den identischen Funktionsumfang, nur halt deutlich unterschiedliche Megapixel (und einen entsprechenden Preisunterschied). Ideal für Berufs-Fotografen die meist mehrere Kameras haben.

Canon und Sony gehen einen anderen Weg: Eine Sony A7R V hat nicht nur mehr Pixel, sie ist eine deutlich leistungsfähigere Kamera als die A7 IV. Canon schickt mit R3, R5, R6 und R8 drei verschiedene Kameras ins Rennen. Nikon zieht da jetzt nach und bietet aktuell immer noch die preisgünstigen Z6 II und Z7 II Kameras an. Dazu die Retro Zf, die neue Z6 III, die sehr große Z8 und die Z9.

33 MP ist der Sieger

Meine persönliche Meinung ist: Die 33 MP der Sony A7 IV sind ideal. Die Dateien sind nicht unnötig groß, aber ich kann auch mal etwas zuschneiden ohne Reue. Ebenfalls meine persönliche Meinung: Canon hat die R6II und Nikon die Z6 III bewußt nur mit 24 MP ausgestattet, um ihre hochpreisigen Kameras nicht zu gefährden. Das soll übrigens keine Kritik sein, hätte ich auch so gemacht, wenn ich Herr Nikon wäre 🙂

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Stephan Wiesner
19.06.2024
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